Die wilden 70er

E-Bass, Konzertgitarre und Banjo


Das Tonstudio war das Eine, Jammen und vor Publikum auftreten das Andere. Da die vier ersten Saiten der Konzertgitarre mit denen des E-Bass identisch waren, war es zunächst möglich, die Rock- und Blues-Bassläufe hier einzuüben. Erst später, etwa mit 16 Jahren, konnte ich mir günstig eine gebrauchte Klira-Bassgitarre zulegen; sie sollte mich viele Jahre begleiten. In Neustadt jammten wir bei Schlagzeuger Ralf - ausschließlich Rock und Blues; Parallel entwickelte sich in Titisee eine Formation, die Oldies, Hits aus den Charts und Tanzmusik spielte. Die Besetzung: Werner am Schlagzeug, Kurt an der Gitarre, Hubert an der Orgel und ich an E-Bass, Saxophon und Klarinette. Bis auf Werner sangen alle und jeder hatte seine eigene Anlage. Die Gesangsanlage mit dem Bandhall, dem AMP und den fetten Stramp-Boxen, hatten wir gemeinsam. Es war noch die Zeit, wo die Musik zwar verstärkt, aber sonst alles LIFE gespielt und gesungen wurde. Regelmäßig probten wir bei Werner am Seebach, weshalb wir uns Seebach-Quartett nannten.

Mit meinem Umzug 1973 nach Freiburg waren dann alle Aktivitäten und Kontakte zunächst auf Eis gelegt. Ich spielte jetzt überwiegend Konzertgitarre und sang. Rock’n Roll, Boogie-Woogie, mehr und mehr aber Rhythm & Blues mit Elvis Presley, Juck Berry, B.B. King, J.J. Cale, Muddy Waters, John Lee Hooker und vor allem - Champion Jack Dupree. Er gastierte mehrmals in Freiburg und in Reutlingen und traf mit seiner Musik - I’m happy to be free, and I’m happy to be me - voll unser Lebensgefühl. Nicht selten traf sich unsere Gruppe täglich im Stadtgarten oder am Schlossberg - die Gitarre war, wie früher der Basketball, unser ständiger Begleiter. Später in Tübingen spielte ich leidenschaftlich gerne das Five-String-Banjo.