58 Cabane de Valsorey

Hochtour


Zeitraum - Juni 2011 / Dauer - 2 Tage / Talort - Bourg St. Pierre 1628 M / Erreichte Punkte - Cabane de Valsorey 3037 M - Plateau du Couloir 3662 M - Südflanke des Grand Combin ca. 3800 M / Tour alleine begangen

Ziel dieser Tour war das Erreichen des Grand Combin de Valsorey- (4184 M) und des Grand Combin de Grafeneire-Gipfels (4314 M) über die technisch anspruchsvollere, dafür aber weitestgehend gletscherfreie Südseite. Lange geplant und vorbereitet waren jetzt im Frühsommer gute Bedingungen für einen Versuch. Mein Plan war: 1. Tag: Aufstieg zur Cab. de Valsorey; 2. Tag: Aufstieg über den Glacier du Meitin, das Plateau du Couloir, die Südflanke hinauf zum Gipfel des G.C. de Valsorey (Minimalziel) und optional zum Gipfel des G.C. de Grafeneire; Rückstieg zum Valsorey-Gipfel und Abstieg über die Südwand zum Plateau du Couloir; Über Nacht auf Biagio Musso; 3. Tag: Sehr früher Abstieg durch die lange Steilfirnzone zum Gl. du Meitin und zurück zur Cab. de Valsorey. Das Biwak war aus Sicherheitsgründen obligat - das notwendige Equipment (Kocher, Verpflegung, Biwaksack) führte ich mit. Durchführung: Gemütlicher Aufstieg von Bourg St. Pierre zur Cabane de Valsorey, wo außer mir nur noch ein Bergführer mit seinen zwei Kunden übernachtete. Am nächsten Morgen früher Aufstieg zum Glacier du Meitin und sehr ruhig und konzentriert die steile Querung zum Plateau du Couloir hinauf. Steiler, überwächteter Ausstieg aufs Plateau und Einstieg in die Südflanke. Schon früh, noch in der Dunkelheit, zeigten sich Föhnlinsen am Horizont über dem fernen Mont Blanc. Jetzt, zunehmend und sich schnell aufbauend und herabziehend auch über dem Mont Vélan und dem Grand Combin. Eisiger Wind ließ alles erstarren - selbst die Akkus meiner Digitalkamera versagten. In etwa Mitte der Südflanke auf ca. 3800 Meter Höhe zwang mich der Eisnebel zur Umkehr; eine Orientierung aufwärts und seitwärts war nicht mehr möglich. Ich musste schnellstmöglich hinunter - auch ein Zwischenstopp im nahen Biagio Musso (3662 M) machte keinen Sinn. Jeden Pickelschlag und Tritt prüfend stieg ich die steile und lange Flanke langsam aber bis aufs Äußerste konzentriert mittels der Drei-Punkte-Technik sicher zum Meitingletscher hinab. An der Hütte zurück freute sich Isabel über meine Rückkehr. Ich schenkte ihr meine mitgeführte Tafel Milka. Wir tranken gemeinsam noch einen Kaffee, plauderten ein wenig, danach stieg ich ab.


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