Der Ausstieg mündet direkt in einen kleinen Sattel am Ostgrat, wo die Absturzzone beginnt. Ein Sturz ist in keinem denkbaren Fall ungesichert selbst abzufangen. Die Wände sind zu steil. Etwa alle 15 - 20 Meter kommt eine Stange, an der ich mich selbst sichern kann. Viel Verkehr und auch Stress am Grat - auf einmal. Erste Seilschaften kommen schon zurück, müssen aber oben warten, weil von unten ständig Aufsteigende nachdrängen. Der Führer einer italienischen 5er-Gruppe nimmt sich ohne Rücksicht auf alle Anderen den Grat. Direkt an meiner Sicherungsstange kommt es zum Streit. Der Rucksack des Italieners fällt einem absteigenden Bergführer ins Gesicht, worauf dieser ihn lautstark anbrüllt und durchschüttelt. Eine Schlägerei lag in der Luft.
Aus dem Tourentagebuch von Hanspeter Schmider - 2006