Strassen


Gefährliche Begegnung

Jeden Morgen ging ich die Bundesstrasse entlang zum Bahnhof, denn seit einem halben Jahr war ich Sextaner im Gymnasium in Neustadt. Eines Morgens - es regnete und war noch dunkel - bremste ein Auto und hielt etwa 20 Meter vor mir. Ich blieb stehen - wartete - hatte Angst. Die rechte Tür öffnete sich und hastig stieg ein Mann aus. Instinktiv ließ ich den Ranzen fallen und rannte um mein Leben - der Fremde hinter mir her. Erst als die Mutter die Haustür öffnete und fragte „Bub, was ist denn passiert“, wurde mir bewusst, dass ich wieder in Sicherheit war.

Von Hanspeter Schmider - 1965