Textquelle: Das Alte Testament - Einheitsübersetzung 2017 - RÖM 13,11-14a
"Und das tut im Wissen um die gegenwärtige Zeit: Die Stunde ist gekommen, aufzustehen vom Schlaf. Denn jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts! Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag, ohne maßloses Essen und Trinken, ohne Unzucht und Ausschweifung, ohne Streit und Eifersucht! Vielmehr zieht den Herrn Jesus Christus an."
Liebe im christlichen Glauben versammelte Gemeinde, Schwestern und Brüder im Herrn,
wenn ich von einer Berghütte in Richtung Gipfel aufbreche, ist es meistens eisig kalt und finstere Nacht. Nur der Mond und die Sterne – wenn überhaupt – werfen ein schwaches und sanftes Licht auf Felsen und Eis. Aber – der helle Lichtkegel meiner Stirnlampe durchdringt das Dunkel der Nacht; auf ständiger Suche nach dem richtigen, nach dem besten Weg. Es kostet Kraft und Konzentration – und manchmal habe ich richtig Angst. Dann sehne ich mir nichts mehr herbei als die Morgendämmerung und das Licht des neuen Tags mit seinen wärmenden Sonnenstrahlen.
Auch Paulus verwendet heute dieses Bild und drängt uns aufzustehen. Denn: „Die Nacht ist schon vorgerückt und der Tag bereits nahe.“ Es gilt also, zwischen Nacht und Tag, einen guten Weg – meinen Lebensweg mit Christus – zu finden.
Doch bevor wir dieses Bild genauer betrachten; hier zunächst ein paar Bilder aus dem vergangenen Jahr.
Nur sechs Bilder – und alles schreckliche Bilder – von Tausenden und Abertausenden von Schreckensbildern in den Medien jährlich. Ich selbst kann diese Bilder und diese Kälte oft gar nicht mehr ertragen. Es geht mir einfach zu nah. Und – es fehlt mir die Kraft, es zu verarbeiten. Deshalb lasse ich z.Bsp. den Fernseher meistens aus.
Paulus aber empfiehlt, im Licht des Tages zu leben und rät auch ab von maßlosem Essen und Trinken, von Unzucht und Ausschweifung, von Streit und Eifersucht. Und ich füge hinzu: Verzichten wir doch endlich auf diese unmenschliche Leistungsgesellschaft, die in immer weniger Zeit immer mehr Leistung aus den Menschen heraus zu pressen versucht. Die also den Menschen nur noch unter dem Aspekt Leistung und Nutzen sieht. Und die ihn dabei ausbeutet, missachtet und rücksichtslos überfordert. Mobbing- und Burnout-Opfer sprechen eine deutliche Sprache. Das mit Sicherheit Schlimmste, was einem Menschen passieren kann, ist diese Lähmung und Blockade von innen heraus, bei der man zunehmend auch seinen Lebensmut und seinen Glauben verlieren kann.
Vor gut drei Wochen am Nikolaustag schickte uns die NASA erstmals Bilder aus dem All – von der Erde bei Nacht – ins Haus. Aus der Dunkelheit des Alls schienen die Millionenstädte wie kleine Lichter zum Himmel. Bilder, die etwas von Wärme, Geborgenheit und sogar etwas von Heimat ausstrahlten.
Liebe Schwestern und Brüder in Christus Jesus,
danach sehnen wir uns doch alle; nach Frieden und Geborgenheit, nach Heimat und Glück, nach Gesundheit an Körper, Geist und Seele und nicht zuletzt nach Lebensmut und Tatkraft, gestärkt und gefestigt durch unseren christlichen Glauben. Dies wünsch ich Ihnen Allen fürs Neue Jahr 2013 von ganzem Herzen. Denn; so das Lebensmotto des Apostels Paulus: In der Erkenntnis Jesu Christi ist alles andere in meinem Leben sinnlos und ohne Bedeutung. Macht euch also schnell auf den Weg und zieht das neue Gewandt – Christus den Herrn – an, denn ihr wisst nicht, in welcher Stunde er zu euch kommt. Amen.