36 Der Dekalog

Theologische Arbeit im Fach Altes Testament


Die zehn Gebote - Exodus 20,1-21

"Dann sprach Gott alle diese Worte: Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde. Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht. Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig! Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun. Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was dazugehört; am siebten Tag ruhte er. Darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und ihn für heilig erklärt. Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt. Du sollst nicht morden. Du sollst nicht die Ehe brechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen. Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört. Das ganze Volk erlebte, wie es donnerte und blitzte, wie Hörner erklangen und der Berg rauchte. Da bekam das Volk Angst, es zitterte und hielt sich in der Ferne. Sie sagten zu Mose: Rede du mit uns, dann wollen wir hören. Gott soll nicht mit uns reden, sonst sterben wir. Da sagte Mose zum Volk: Fürchtet euch nicht! Gott ist gekommen, um euch auf die Probe zu stellen. Die Furcht vor ihm soll über euch kommen, damit ihr nicht sündigt. Das Volk hielt sich in der Ferne, und Mose näherte sich der dunklen Wolke, in der Gott war." Textquelle: Das Alte Testament - Einheitsübersetzung

Kurzfassung aus dem Katechismus der katholischen Kirche

Die Zehn Gebote, auch Dekalog genannt, sind eine Reihe von Geboten und Verboten des Gottes Jahwe. Sie sind als direkte Rede Jahwe‘s an sein Volk Israel formuliert, und fassen seinen Willen für das Verhalten ihm und den Mitmenschen gegenüber zusammen. Sowohl im Judentum als auch im Christentum spielten und spielen sie eine zentrale Rolle für die theologische Ethik, die Kirchengeschichte und die Kulturgeschichte, hauptsächlich in Europa.

Ich bin der Herr, dein Gott.

  1. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
  2. Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren.
  3. Du sollst den Tag des Herrn heiligen.
  4. Du sollst Vater und Mutter ehren.
  5. Du sollst nicht töten.
  6. Du sollst nicht ehebrechen.
  7. Du sollst nicht stehlen.
  8. Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.
  9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.
  10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Gut.

Das fünfte Gebot - Aktuell in unsere Zeit formuliert

Du sollst nicht töten (Ex 20,13 und Dtn 5,17)

 

Wende niemals Gewalt an, sondern strebe nach innerer Ruhe, Gerechtigkeit, Liebe und Frieden. Versuche den Anderen so anzunehmen, wie er ist. Achte und wertschätze alle Formen des pflanzlichen, tierischen und menschlichen Lebens. Sorge für gesunde Lebens- und Umweltbedingungen und schaffe ein Klima gegenseitiger Fürsorge und Toleranz.

Das achte Gebot - Aktuell in unsere Zeit formuliert

Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen (Ex 20,16 und Dtn 5,21)

 

Lüge nie, auch nicht, wenn du noch so sehr in Not bist. Verletze den Anderen nicht durch unüberlegtes Reden (‚Rufmorden‘). Bemühe dich stets, im Geist die Wahrheit zu erkennen und nach ihr zu handeln. Baue dein ganzes Leben auf Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit, Treue und Zuverlässigkeit auf.