Heizmann: "Wir sind auch etwas stolz". Was machen eigentlich Diakone? "Sie helfen mit, die Lebensspur Christi entdecken zu können", erklärt Weihbischof Paul Wehrle. Anlass war die gestrige Weihe von fünf neuen Diakonen in der Kirche St. Johann in Bad Dürrheim.
Bad Dürrheim - Die Diakonweihe begann mit dem festlichen Einzug der Kandidaten Hanspeter Schmider (Titisee), Ekkehard Günther (Wolterdingen), Albert Lachnit (Mannheim), Raimund Abele (Spechbach) und Michael Kress (Au am Rhein) in die mehr als voll besetzte Kirche, begleitet von den Klängen der Bad Dürrheimer Blasmusik. Der Bischof nahm seinen Platz in der Mitte hinter dem Altar ein. Flankiert wurde er von Pfarrer Paul Heizmann und Mitgestaltern der Zeremonie, welche aus Freiburg angereist waren, wie auch mehrere Ministranten. Pfarrer Paul Heizmann übernahm die Begrüßung der Gläubigen: „Wir freuen uns und sind auch etwas stolz“, erklärte er bezüglich der Tatsache, dass die Diakonweihe in Bad Dürrheim stattfindet. Im Vorfeld hatte Heizmann gegenüber dem SÜDKURIER verraten, dass dies für ihn eine Premiere sei. Domkapitular Eugen Maier nannte es ein großes Ereignis für die Stadt. "Der heutige Tag ist ein Fest des Glaubens." Auf den Tag genau 40 Jahre zuvor sei beim zweiten vatikanischen Konzil das Diakonat erneuert worden. Die liturgische Eröffnung wie auch die Gestaltung des gesamten Gottesdienstes lag in den Händen von Weihbischof Wehrle. Unterstützt wurde er aus der Gemeinde von Pfarrer Paul Heizmann und Schwester Birgit Maria, dem Kirchenchor und der Schola.
Unterstützt wurde er aus der Gemeinde von Pfarrer Paul Heizmann und Schwester Birgit Maria, dem Kirchenchor und der Schola.
Der Sonntag vor dem ersten Advent wird in der katholischen Kirche das Christkönigsfest genannt und auf dies bezog Schwester Birgit Maria die Lesung. In dieser ging es um die Vorgänge, als Jesus am Kreuz hing und er verspottet wurde, dass er heruntersteigen solle, wenn er der König der Juden sei. In seiner Predigt erklärte und interpretierte Wehrle dies anschließen so: Ein König sei jemand, der sich um die seinen kümmere, auf den man sich verlassen könne wie auf einen guten Hirten. Es gäbe nicht nur den menschlichen Willen und das Können, sondern auch die Macht aus Hingabe. Jesus habe sich dem Willen seines Vaters hingegeben. "Durch das Christkönigsfest werden wir zur Herzmitte unseres Glaubens hingeführt." Den fünf Weihekandidaten dankte Wehrle für ihre Bereitschaft, sich für die Glaubensverbreitung einzusetzen und sich zu dieser Aufgabe durch die öffentliche Weihe zu bekennen.
Ein leichter Geruch von Weihrauch schwebte in der Kirche, als Wehrle wenig später die Weihe vornahm. Die Kandidaten hatten unten vor dem Altar Aufstellung genommen, als ihnen Wehrle die Frage stellte: "Seid ihr bereit, euch durch die Auflegung meiner Hände und die Gabe des Heiligen Geistes zum Dienst in der Kirche weihen zu lassen?" Auch die fünf folgenden Fragen wurden mit "ich bin bereit" beantwortet. Anschließend knieten die angehenden Diakone einzeln vor dem Bischof, legten ihre gefalteten Hände in seine Hände und versprachen ihm Ehrfurcht und Gehorsamkeit. Danach mussten sie sich ausgestreckt auf den Boden legen und anschließend auf die unterste Stufe des Altarbereiches knien. Jedem einzelnen legte der Bischof seine Hände auf das Haupt, gefolgt vom Weihegebet. Zum äußeren Zeichen wurde jedem Diakon die Stola und Dalmatik angelegt und ein Evangelium überreicht. Abgeschlossen wurde die Weihe-zeremonie durch die Umarmung des Bischofs. Nach der Feier wurden die Diakone vom Blasorchester wieder in den Kirchensaal geleitet, es folgte ein kurzer Empfang im Haus des Bürgers. Dabei hielt Bürgermeister Walter Klumpp eine kurze Ansprache, in der er den Männern Respekt zollte und ihnen viel Erfolg wünschte.
Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe des Südkurier vom 22. November 2004; Autor: Wilfried Strohmeier